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BRIEFKORRESPONDENZ MIT RAHEL
" - "Weinst du?" fragte ich sie, mich über sie beugend
- "Wo du auch einen Juden berührst", antwortete sie, "berührst du eine Wunde""Rechenschaft vor El Greco, S. 11 (Übersetzt von Isidora Rosenthal-Kamarinea, F.A. Herbig, 1967)
Kazantzakis lernte die Dichterin Rahel Lipstein-Minc in der revolutionären Atmosphäre von Berlin im Herbst 1922 kennen (siehe auch Briefe an Galatea) . Damals war Rahel an einer Gruppe marxistisch-leninistischer Frauen beteiligt. Kazantzakis widmet ihr ein paar Jahre später (1928) das Buch Ti ida sti Russia (Was ich in Russland sah).
In den handschriftlichen Notizen, die im Archiv des Historischen Museums von Kreta aufbewahrt sind, erinnert sich der Schriftsteller an den Jahrestag ihrer ersten Begegnung.
Einige von Rahels Postkarten wurden vier Jahre nach Kazantzakis' Tod geschrieben. In anderen bezieht sich die Jahresangabe ("1922") womöglich auf das Jahr ihres Kennenlernens und nicht auf die tatsächliche Zeit der Verfassung des Texts (dies gilt mit Sicherheit für die farbigen Postkarten von F. Marc). Rahel unterschreibt alle ihrer Postkarten als Rala Lipstein-Minc oder einfach als Rala. Im 10. Gesang der Odyssee von Kazantzakis ist eine junge Jüdin Rala , die Anführerin der Revolution gegen das dekadente Regime im ägyptischen Theben. Der Name von Rahel kommt jedoch in der autobiografischen Rechenschaft vor El Greco nicht vor.
Das vorliegende Material ist in seiner Gesamtheit unveröffentlicht.Α.Κ.
Die Briefe und die Postkarten
- • "...Sie verstehen mich so gut, dass ich nicht sprechen muss"
- • "Die Jahre verfliegen..."
- • "Wenn ich sterben werde..."
- • "...jeder...seinen Traum..."
- • "Alles erhellt sich..."
- • Nikos liebte Barlach sehr
- • "Afrika wird erwachen"
- • Nikos gleicht diesem knienden Afrika-Mann
- • Erinnerungen steigen auf...
- • Ich glaube, dass ich mit Ihnen spreche...
- • Sie sind für mich nicht tot