ANMERKUNG DER REDAKTION

Die Gesellschaft für Kretische Historische Studien bewahrt im Historischen Museum von Kreta den größten Teil des Archivs von Nikos Kazantzakis sowie seine Büchersammlung und sein Büro, die in speziellen Sälen des Museums ausgestellt werden.

Die Akten von Nikos Kazantzakis wurden von der Gesellschaft für Kretische Historische Studien zusammengestellt und im Jahr 1997 anlässlich des 40. Jahrestags des Todes des Schriftstellers zum ersten Mal ins Internet gestellt. Das ursprüngliche Material der Internetseite war die Grundlage für die CD, die mit Mitteln des Kazantzakis-Programms im Rahmen der Kulturolympiade 2004 erstellt wurde.

Im Rahmen des Projekts "Förderung der kulturellen Infrastruktur des Historischen Museums von Kreta" wurden die Akten von Nikos Kazantzakis von Grund auf erneut konzipiert und bereichert.

Die Akten von Nikos Kazantzakis sind für die Besucherinnen und Besucher des Historischen Museums vorgesehen, die Zeit und Lust haben, durch die Ausstellungen zu schlendern, das Fotoalbum durchzublättern, die Umschläge der Bücher (sowie deren ausgezeichneten Bilder) sich anzusehen, und die Stimme des Schriftstellers sich anzuhören.

Darüber hinaus sind diese Akten auch für die Leserinnen und Leser bestimmt, die mehr über das Werk und dessen Widerhall unter den Zeitgenossen des Schriftstellers erfahren möchten, sich über die derzeitige Bilanz dieses Werks informieren, aber auch an der philosophischen und politischen Problematik teilhaben möchten, wie sie in den von ihm eigenhändig geschriebenen Briefen an die Menschen, die er liebte, dargelegt ist. Zum Schluss wenden sich diese Akten auch an die Literaturforscher, indem sie ihnen ein umfassendes Werke- und Sekundärliteraturverzeichnis, wissenschaftliche Studien, ein Pressearchiv und ein Pilotsystem zum Vergleich der diversen Fassungen der Texte (von der ersten Fassung bis zur Adaption für die Oper) anbieten.

Das Projekt der Akten von Nikos Kazantzakis dient dazu, dem Internetnutzer zu umfassenden, wichtigen und vielseitigen Informationen Zugang zu verschaffen, und nicht die Verbreitung einer bestimmten Ansicht über den Schriftsteller zu fördern, dessen Werk äußerst widersprüchliche Reaktionen bis zum heutigen Tag auslöst. Es besteht allerdings die Absicht, ein komplexes Phänomen literarischer Produktion und geistiger Präsenz mithilfe von Hinweisen näher zu beleuchten, das sich jeglicher Vereinfachung widersetzt. Die Akten von Nikos Kazantzakis sind wie eine kleine Enzyklopädie aufgebaut. Ein dichtes Netz aus Querverweisen gibt den Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, ihren ganz individuellen Weg durch die Akten einzuschlagen. Je nach Wunsch kann man entweder über die einzelnen Themenbereiche oder assoziativ das digitale Archiv erforschen.

Alexis Kalokairinos